Die SS
Die Stärke der Wachtruppe lag bei 600 Mann im Februar 1940 und stieg im März 1945 auf bis zu 3.000 Mann für die Bewachung der Lager Gusen I, II und III an.
Die zur Waffen-SS zählenden Wachmannschaften rekrutierten sich zunächst vor allem aus Mitgliedern der Allgemeinen SS. Mit der Fortdauer des Krieges wurden wegen der Personalknappheit der Waffen-SS häufig auch zur SS eingezogene „Volksdeutsche“ und „Freiwillige“ aus den von den Deutschen besetzten Ländern zum Wachdienst in den Konzentrationslagern herangezogen. Wenn sich der Arbeitseinsatz der Häftlinge auf Rüstungsgüter für die Wehrmacht bezog, wurden ab 1944 auch Soldaten der Wehrmacht eingesetzt. Die Wachmannschaft von Gusen II bestand deshalb aus Angehörigen der Luftwaffe.
Die personelle Zusammensetzung dieser Truppe wechselte häufig. Einzelne Mitglieder und ganze Einheiten der Wachmannschaft wurden des öfteren innerhalb des Konzentrationslagersystems versetzt oder mit an der Front kämpfenden Einheiten ausgetauscht.
Mitglieder der Wachkompanien durften das Lager offiziell nicht betreten und sollten nur bei Bewachung von Arbeitskommandos mit den Häftlingen in Berührung kommen. Innerhalb des Lagers hatten die Angehörigen der Lagerführung die Kontrolle über die Häftlinge in den Baracken, den Arbeitskommandos, den Kanzleien und Werkstätten. Der Lagerführung, die in ihrer personellen Zusammensetzung relativ konstant blieb, gehörten bis zu 300 SS-Chargen an.