Erste archäologische Sondierungen am Gelände des ehemaligen KZ-Gusen abgeschlossen
22.02.2024
Im Februar 2024 fanden in Abstimmung mit der Burghauptmannschaft Österreich (BHÖ) auf dem ehemaligen SS-Areal des KZ Gusen umfangreiche archäologische Sondierungen statt. Sie ermöglichen einen spannenden Einblick in die Vergangenheit des Ortes.
Mit Hilfe punktueller Sondierungsgrabungen gelang es einem professionellen Team von Archäolog*innen, die ober- und unterirdischen baulichen Reste von Baracken, Wegen und anderer Infrastruktur zu bestimmen und genau zu vermessen. Die Grabungsarbeiten brachten auch einige Artefakte ans Licht, die direkte Bezüge zur Geschichte des Ortes von der Zeit des Konzentrationslagers bis in die Gegenwart aufweisen. Mit jeder Schicht, die entfernt wurde, wird dem systematischen Vergessen und Verdrängen in den Jahrzehnten der Nachkriegszeit entgegengewirkt und zugleich die Grundlage für eine noch genauere Erforschung des Ortes geschaffen.
Die archäologischen Sondierungen tragen zur Dokumentation und Bewahrung des historischen Erbes bei, zugleich bilden sie eine wichtige Grundlage für die Gestaltung einer neuen Gedenkstätte. Künftige bauliche und gestalterische Maßnahmen am Gelände müssen dem Vorhandensein dieser archäologischen Reste Rechnung tragen und danach trachten, sie für Besucher*innen nachvollziehbar und verstehbar zu machen.